Was Schiedsrichter Wochenende für Wochenende allein an Beleidigungen über sich ergehen lassen müssen, ist schon nicht zu rechtfertigen. Doch beim Heimspiel der A-Jugend des 1. FC Lintfort gegen den VfB Homberg II am Freitagabend, 6. Dezember, hat ein Unbekannter zu noch schlimmeren Mitteln gegriffen.
So schreibt die zuständige Kreispolizeibehörde Wesel von einem Mann, der den Schiedsrichter bereits in der Halbzeit des Spiels beleidigt hätte. Nach Abpfiff habe der Unbekannte dann vor der Umkleidekabine auf den gerade einmal 18-Jährigen gewartet, ihn erneut beleidigt und ihm dann ins Gesicht geschlagen.
Der junge Schiedsrichter sei leicht verletzt worden, der Unbekannte anschließend geflohen. Die Polizei beschreibt den Täter wie folgt: männlich, ca. 170 cm, kräftige Figur, langer spitzer Kinnbart, trug eine blaue Jacke. Hinweise nimmt die Polizeiwache West in Kamp-Lintfort unter 02842 / 934-0 entgegen.
Am Montag hat sich dann auch der 1. FC Lintfort mit klaren Worten gemeldet. "Der Fußballplatz ist kein gesetzloser Ort an dem man machen kann, was man möchte - auch, wenn einige Menschen das glauben. Wir werden in den kommenden Tagen nach Aufklärung der Identität eng mit der Stadt und dem Fußballverband Niederrhein zusammenarbeiten, um eine dauerhafte Platzsperre zu realisieren", schreibt der Klub.
Als Verein verurteilen wir ein solches Verbrechen selbstverständlich aufs Schärfste und es entzieht sich komplett unserem Verständnis, wie man so handeln kann.
Vorstand des 1. FC Lintfort
Dem Täter selbst empfehlen die Verantwortlichen, sich zu stellen, weil "es sich nur um wenige Tage handeln wird bis die Identität bei der Polizei bekannt wird".
Die Verantwortlichen hoffen, dass sich der Schiedsrichter schnell erholt und nicht die Lust an seiner Leidenschaft verliert, betonen sie. "Als Verein verurteilen wir ein solches Verbrechen selbstverständlich aufs Schärfste und es entzieht sich komplett unserem Verständnis, wie man so handeln kann. Wir bemühen uns nun seit über zwei Jahren verstärkt den schlechten Ruf der Vergangenheit wett zu machen und für eine gute Jugendarbeit zu stehen. Eine Jugendarbeit, wo wir nicht nur fußballerische Inhalte vermitteln, sondern auch Werte, wie Disziplin, Toleranz und Respekt leben."
Das Spiel endete übrigens mit 3:1 für den VfB Homberg II.